"Lapita Voyage"
Mit 2 Katamaranen entlang der Besiedlungsroute der Polynesier (2008/09)
In einer spannenden Expedition im Südpazifik segelte die von Klaus Hympendahl geleitete Crew 4000 Seemeilen auf den Spuren früher Seefahrtsgeschichte. Von November 2008 bis März 2009 brauchten die beiden auf den Phillipinen gebauten Kats um von hier, entlang der Inseln Indonesiens, New Guineas und der Salomonen, schließlich die beiden abgelegensten Inseln der Santa Cruz Islands zu erreichen - Tikopia und Anuta. Die Vulkaninsel Anuta ist nur 37 ha groß. Weit ab der Zivilisation hat sich hier das ursprüngliche Leben der erhalten. Neben der beengten Landwirtschaft ist der Fischfang rund um die Insel die wichtigste Nahrungsquelle - hierfür segeln die Männer Einbäume, die mit einem Ausleger stabilisiert sind. Zwei dieser Einbäume mit V-Rumpf wurden für längere Entfernungen mit einer Plattform verbunden - ein Katamaran! Diese Boote sind bis zu 150 Jahre alt und inspirierten die holländische Bootsdesignerin Hanneke Boon zum Bau der Expeditionsboote. Neue große "dug-out conoes" waren nicht in Sicht, nachdem 2002 ein Zyklon beide Inseln stark verwüstete und die alten Bäume zu Kleinholz machte. Die am Ende der Expedition den Inseln übergebenen Katamarane bieten die Chance, die Reste des navigatorischen Wissens zu erhalten und wieder autark zu anderen Inseln zu segeln. Die Navigation zwischen den Inseln hatten die Eroberer der Kolonialzeit verboten, einmaliges Wissen ging so im Laufe der Zeit verloren. In Tikopia ist man schon lange nicht mehr gesegelt - hier gibt es keinen "Navigator" mehr, der die Naturnavigation beherrscht, hier müssen die Seeleute erst wieder alte Fähigkeiten trainieren...
Dokumentation: "Terra-X - Wagnis in der Südsee - Das Rätsel der Polynesier"
45', 16:9, HD, Stereo, ZDF/ZDF enterprises, (Erstausstrahlung: 05.09.2010)
|
![]() |
"ABORA III"
Mit dem Schilfboot über den Nordatlantik Richtung Europa (2007)
Mit seiner "Ra II" zeigte Thor Heyerdahl 1970 im zweiten Anlauf , dass es möglich ist, mit einem Boot aus Schilf den Südatlantik von Afrika nach Mittelamerika zu queren. Mit der erfolgreichen Abora II - Expedition im Mittelmeer konnte 2002 die Mannschaft um den Experimental-Archäologen Dominique Görlitz die Möglichkeiten der Seitenschwertsegeltechnik aufzeigen - es war möglich, über einen Rundkurs auch wieder zurück zum Ausgangsort zu segeln. Eine notwendige Vorausssetzung für einen Austausch von Kulturgütern oder um im nächsten Schritt Handel zu treiben. Die neue Herausforderung der inzwischen im "Verein für experimentelle Archäologie e.V." Schilfbootcrew: Wenn es Heyerdahl mit Passat-Winden und Kanaren-Strom geschafft hatte die Ost-West Richtung zu segeln - kann es dann ein besser zu navigierendes Boot in die andere Richtung schaffen? Der Golfstrom als nördlicher Gegenpart zum Kanarenstrom wird allerdings von etlichen kalten unterseeischen Strömungen aus dem Norden gekreuzt, die an der Oberfläche sogenannte "Eddies", große Wasserwirbel, erzeugen. Das führt zu einer bis zu 6 Knoten schnellen stark mäandernden Oberflächenströmung, eine harte Nuss für ein durchschnittlich 1,5 Knoten "schnelles" Schilfboot. Nach 2,5 Monaten Bauzeit in der Liberty Harbour Marina in New Jersey startete die Expedition von New York aus. Nach einer Woche Flaute, einer Menge Stürme und fast 2 Monaten auf See mußte die Mannschaft aufgeben. Transportschäden, der viele Starkwind und andere Faktoren hatten einen Bruch des 1,80 dicken Schilfkörpers verursacht. Als nach einer Woche Sicherungs- und Umbaumassnahmen die frisch gebauten Schwerter und Ruder am 3m kürzeren Boot von nur einer großen Welle erneut zerstört wurden, war wurde abgeborgen. Nach 2400 Seemeilen wurde das Schiff dem Meer überlassen, auf einem gecharterten Segler ging es noch bis zu den Azoren, auf Hortas Kaimauer gibt es jetzt ein Bild mehr - allerdings ohne Schiff dazu. Inzwischen rief der Sohn von Thor Heyerdahl in einem Interview dazu auf, dem Beispiel seines Vaters zu folgen: Bei einem zweiten Versuch würde die Crew der Abora bestimmt einen "vollen" Erfolg haben.
Dokumentation: "Terra-X - Abora - Letzte Position Atlantik "
45', 16:9, HD, Stereo, ZDF/ZDF enterprises, (Erstausstrahlung
(PAL): 30.03.2008)
Internationale Fassung: "Abora III - Lost on
the Atlantic", 52', 16:9, HD, Stereo
|
"ABORA II"
Mit dem Schilfboot auf Rundreise im östlichen Mittelmeer
Nachdem die erste Expedition leider frühzeitig beendet wurde und wir uns nie so richtig von der Küste lösten, hatte ich den Wunsch, bei der zweiten Expedition im Jahr 2002 auch wieder dabei zu sein. Diesmal wollte ich als Bootsbauer und Matrose (vor der Kamera) mitfahren . Nach über 1000 Meilen über das Mittelmeer beendeten wir unsere Rundreise nach Stationen im Libanon und Zypern wieder in Ägypten in Alexandria.
Dokumentation: "1000 Meilen vorwärts - 6000 Jahre zurück", 60', PAL, MDR, (Erstausstrahlung: 05.09.2010)
|
"ABORA I"
Ein Schülerprojekt wird Expedition im westlichen Mittelmeer
Im Frühjahr 1998 machte ich mit Andreas Modde zusammen einen Kurzbericht über die Vorbereitung einer Schilfboot-Expedition. Aus diesem Kurzbericht ist inzwischen ein langes Projekt geworden: Nachdem wir im Frühsommer 1998 den Schilftransport von Sachsen nach Sardinien gefilmt haben, wurde im Sommer auch der Bau des Bootskörpers einen Monat von uns mit der Kamera begleitet. Im April 1999 wurden auf Sardinien die in Deutschland vorbereiteten Aufbauten vollendet, der Bootskörper zum Hafen transportiert und dort fertig zusammengebaut. Am 22. Mai 1999 startete die Expedition von Alghero und wurde aufgrund von bautechnischen und organisatorischen Problemen nach 6 Wochen auf dem Mittelmeer in Piumbino (Italien) abgebrochen. Während der Expedition fuhr ein Kameramann immer auf der Begleityacht mit.
Dokumentation: "Abora - Mit dem Schilfboot übers Mittelmeer", 58', PAL, Mono, (DVD: 1999)
|
Im Rahmen der Terra-X-Reihe des ZDF wurde die Folge "Planet der Pyramiden" ausgestrahlt, durch die sich die Schilfbootexpedition als roter Faden zieht. In Zusammenarbeit mit dem ZDF sind auch unsere Bilder von der ABORA in diesen Film eingegangen. (Erstaustrahlung auf ARTE: 09.10.1999)
This text will be replaced